Kolumbarium – Eine moderne Form der Urnenbestattung

Definition und Bedeutung des Kolumbariums

Ein Kolumbarium ist ein Bauwerk oder eine bauliche Anlage, die der Aufbewahrung von Urnen dient. Die Bezeichnung „Kolumbarium“ wird dabei als formale und funktionale Bezeichnung für diese besondere Bestattungsform verwendet. In sogenannten Urnenwänden oder Urnenkammern werden die Urnen von Verstorbenen, wobei jede Urne für eine verstorbene Person bestimmt ist, in speziell dafür vorgesehenen Nischen beigesetzt. Diese Nischen, auch Kammern genannt, sind meist als Wandnischen in den Wänden des Kolumbariums in Reihen übereinander und nebeneinander angeordnet und bieten eine platzsparende Möglichkeit der Bestattung. Die Wände und die Wand dienen dabei als tragende Elemente der Urnenwände. Die Urnennischen werden häufig auf der sichtbaren Seite der Urnenwand mit Inschriften versehen. Ein Kolumbarium bietet zudem einen geschützten und friedvollen Ort für die Beisetzung der sterblichen Überreste. Die Anzahl der Plätze in einem Kolumbarium richtet sich nach der Größe und der Anordnung der Wandnischen und Kammern. Das Wort „Kolumbarium“ stammt ursprünglich vom lateinischen „columbarium“, was „Taubenschlag“ bedeutet, da die Nischen optisch eine Ähnlichkeit zu den Fächern eines Taubenschlags aufweisen.

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Eine Ascheverstreuung in Niederlande gehört zu den Möglichkeiten nach Ablauf des Kolumbarium

Geschichte des Kolumbariums

Die Nutzung von Kolumbarien als Bestattungsform geht auf die Antike zurück. Bereits im alten Rom, etwa im 1. Jahrhundert nach Christus, wurden Kolumbarien als kostengünstige Grabstätten für Sklaven und ärmere Bevölkerungsschichten errichtet. Für freie Bürger wurden eigene Kolumbarien geschaffen, in denen die Toten in Urnen beigesetzt wurden. Diese Bauwerke waren oft halb oder ganz unterirdisch und enthielten zahlreiche Nischen zur Aufnahme von Urnen. Typische Bauformen historischer Kolumbarien waren die Urnenkolonnade und das Gewölbe, die sowohl funktionale als auch architektonische Aspekte betonten. Die Urnenbeisetzung im Kolumbarium zählt somit zu den ältesten Bestattungsarten. Im Laufe der Jahrhunderte geriet diese Bestattungsart in Vergessenheit, erlebte jedoch seit den 1990er Jahren in Deutschland und anderen Ländern eine Renaissance. Zu den Gründen für das Gründen neuer Kolumbarien in der Neuzeit zählen die Platzersparnis auf Friedhöfen, veränderte Bestattungswünsche und die Anpassung an moderne gesellschaftliche Bedürfnisse.

Eine Urne kann nach Ablauf des Kolumbarium in Amsterdam übergeben werden (wir senden eine Urnenanforderung zu dem deutschen Kolumarium)

Aufbau und Form eines Kolumbariums

Kolumbarien können als eigenständige Gebäude, als Teil von Friedhöfen oder Krematorien oder auch in Kirchen integriert sein. Häufig sind Kolumbarien direkt mit der Infrastruktur moderner Krematoriums verbunden, da die Einäscherung im Krematorium erfolgt und anschließend die Asche in einer Urne im Kolumbarium beigesetzt wird. Die Urnenwände bestehen aus Grabkammern oder Urnennischen, in denen die Urnen beigesetzt werden und die mit einer Platte aus Stein, Bronze oder Glas verschlossen werden. Manche Kolumbarien bieten offene Nischen mit sichtbaren Schmuckurnen, während andere die Urnen vollständig hinter verschlossenen Platten verbergen. Im Vergleich zu traditionellen Urnengräbern, die als unterirdische Grabform auf Friedhöfen dienen, stellen Kolumbarien eine oberirdische, pflegeleichte Alternative dar. Innenkolumbarien bieten eine geschützte, klimatisierte Umgebung für die Urnen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und eine große Auswahl bei der Gestaltung und Nutzung von Kolumbarien, etwa hinsichtlich der Grabform, der Urnenmaterialien und der individuellen Ausgestaltung der Grabstellen. Die Gestaltung der Nischen und die Größe der Urnenkammern variieren je nach örtlichen Gegebenheiten und Friedhofsordnung, sodass verschiedene Grabstellen und Grabformen im Kolumbarium realisiert werden können.

Die Urnenwand als zentrales Element

Eine Urnenwand bildet das Herzstück vieler Kolumbarien und ist ein zentrales Element bei der Urnenbeisetzung auf dem Friedhof. In einer Urnenwand werden die Urnen der Verstorbenen in einzelnen Nischen, sogenannten Grabkammern, würdevoll aufbewahrt. Diese spezielle Form der Aufbewahrung ermöglicht es, auf begrenztem Raum zahlreiche Urnen beizusetzen und so eine platzsparende und dennoch respektvolle Grabstätte zu schaffen.

Urnenwände sind in Deutschland sowohl auf klassischen Friedhöfen als auch in modernen Kolumbarien und Krematorien zu finden. Sie können als Teil eines größeren Bauwerks oder als eigenständige Anlage errichtet werden. Die Gestaltung reicht von schlichten, funktionalen Wänden bis hin zu kunstvoll verzierten Bauwerken aus Stein oder anderen hochwertigen Materialien. So lässt sich die Urnenwand individuell an die jeweilige Umgebung und die Wünsche der Angehörigen anpassen.

Die Geschichte der Urnenwand reicht bis in die Antike zurück, als sie bereits als fester Bestandteil von Columbarien diente. Damals wie heute steht die Urnenwand für eine besondere Form der Bestattungskultur, die den Verstorbenen einen dauerhaften und geschützten Platz zur Erinnerung bietet. In der Neuzeit hat sich die Urnenwand als moderne und praktische Möglichkeit der Aufbewahrung von Asche etabliert und ist heute ein fester Bestandteil vieler Friedhöfe und Kolumbarien in Deutschland.

Vielseitigkeit des Kolumbariums

Neben ihrer kulturellen Bedeutung überzeugt die Urnenwand auch durch ihre Vielseitigkeit. Sie kann verschiedene Formen annehmen und bietet Platz für unterschiedlich gestaltete Urnen und Grabkammern. Die Nischen können individuell mit Namen, Daten und persönlichen Symbolen versehen werden, sodass jede Grabstätte einzigartig bleibt. Die Urnenwand ermöglicht es zudem, die Asche der Verstorbenen ohne großen Pflegeaufwand dauerhaft und würdevoll aufzubewahren.

Auch aus wirtschaftlicher Sicht bietet die Urnenwand Vorteile: Die Kosten für eine Urnenbeisetzung in einer Urnenwand sind in der Regel geringer als bei anderen Bestattungsarten, da keine aufwendige Grabpflege oder große Grabflächen erforderlich sind. Damit stellt die Urnenwand eine zeitgemäße, kostengünstige und dennoch würdevolle Alternative für die Beisetzung von Urnen dar und ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Bestattungskultur in Deutschland.

Vorteile der Urnenbeisetzung im Kolumbarium

Die Beisetzung in einem Kolumbarium bietet zahlreiche Vorteile. Zum einen ist sie besonders platzsparend, was vor allem auf kleineren Friedhöfen von Bedeutung ist. Zum anderen entfällt die aufwendige Grabpflege, da es sich um eine oberirdische Grabstätte handelt. Zudem sind die Kosten für die Beisetzung im Kolumbarium häufig niedriger als bei traditionellen Urnengräbern, da beispielsweise kein eigener Grabstein notwendig ist. Angehörige können dennoch eine würdige Grabstätte mit namentlicher Kennzeichnung erhalten. In Deutschland haben sich Kolumbarien seit der Einführung der Feuerbestattung im Jahr 1879 etabliert.

Voraussetzungen und Ablauf der Beisetzung

Für eine Bestattung im Kolumbarium ist eine Feuerbestattung Voraussetzung. Nach der Einäscherung wird die Asche des Verstorbenen in eine Urne gefüllt, die anschließend in einer Wandnische als Urnennische beigesetzt wird. Damit ein Verstorbener im Kolumbarium bestattet werden kann, muss der Bestatter zunächst die Einäscherung veranlassen. Die Urnenkammer wird mit einer Abdeckplatte verschlossen, auf der Name, Geburts- und Sterbedatum des Verstorbenen eingraviert sind. Die Friedhofsverwaltung regelt die Nutzungsdauer und mögliche Verlängerungen des Nutzungsrechts.

Das Kolumbarium bietet einen würdevollen Ort der letzten Ruhe, an dem Angehörige in Frieden Abschied nehmen können.

Nutzungsdauer und Friedhofsordnung

Die Ruhezeit im Kolumbarium, auch als Ruhefrist bezeichnet, ist die festgelegte Zeitspanne für die Nutzung einer Nische und beträgt in der Regel 20 Jahre. Je nach Friedhofssatzung ist eine Verlängerung der Nutzungsdauer möglich, sodass die Nutzung der Nische über die ursprüngliche Ruhefrist hinaus verlängert werden kann. Die Nutzungsdauer für eine Nische in einem Kolumbarium kann je nach Betreiber des Friedhofes zwischen 10 und 30 Jahren variieren.

Was passiert mit der Urne nach dem Kolumbarium?

Nach Ablauf der Nutzungszeit gibt es verschiedene Optionen.

  1. Anonyme Seebestattung
  2. Persönliche Seebestattung (mit Angehörigen)
  3. Urne übergeben bekommen in Amsterdam zum selbst verstreuen
  4. Beisetzung in anonymen Gemeinschaftsgrab beigesetzt (Die Friedhofsordnung bestimmt die genauen Regelungen zur Nutzung und Gestaltung der Grabstätte sowie zu erlaubtem Grabschmuck, wobei die spezifischen Vorgaben des jeweiligen Friedhofes für Kolumbarien zu beachten sind)

Kolumbarien in Deutschland und ihre Verbreitung

Seit den 1990er Jahren sind Kolumbarien in Deutschland zunehmend verbreitet. Sie sind häufig an Friedhöfe oder Krematorien angegliedert, aber auch in Kirchen zu finden, die als sogenannte Grabeskirchen dienen. Bekannte Beispiele sind die Liebfrauenkirche in Dortmund, die Grabeskirche St. Bartholomäus in Köln und die Nazarethkirche in Hannover. Vereinzelt werden auch ganze Kirchen zum Kolumbarium umgewidmet. Private Betreiber und kirchliche Träger errichten immer mehr Kolumbarien, um der wachsenden Nachfrage nach pflegeleichten und würdevollen Bestattungsformen gerecht zu werden.

Kosten einer Bestattung im Kolumbarium

Die Kosten für eine Urnenbeisetzung im Kolumbarium variieren je nach Standort und Ausstattung. Grundsätzlich sind die Gesamtkosten oft geringer als bei traditionellen Urnengräbern, da Aufwendungen für Grabstein und Grabpflege entfallen. Die Friedhofsgebühren für die Nutzung einer Urnennische liegen meist im mittleren bis oberen Bereich, sind jedoch über die gesamte Ruhezeit betrachtet kostengünstiger. In den letzten Jahren wurden in vielen deutschen Städten neue Kolumbarien eröffnet.

Gestaltung und Grabschmuck

In Kolumbarien ist die Gestaltungsmöglichkeiten für Grabschmuck begrenzt. Oft sind kleine Flächen vor der Urnenkammer für Blumenvasen oder persönliche Erinnerungsstücke vorgesehen. Je nach Friedhofsordnung kann das Anbringen von Trauerschmuck erlaubt sein. Bei modernen Kolumbarien sind auch Glasplatten möglich, die einen Blick auf die Schmuckurne freigeben. Naturnahe Kolumbarien befinden sich in Parks oder Gärten und fügen sich harmonisch in die Landschaft ein.

Fazit

Das Kolumbarium stellt eine moderne, platzsparende und kostengünstige Alternative zu klassischen Urnengräbern dar. Es verbindet Würde und Individualität mit praktischen Vorteilen wie geringer Pflege und längerer Nutzungsdauer. Community- und Familienkolumbarien bieten Nischen für viele verschiedene Familien beziehungsweise für eine einzelne Familie. Die steigende Beliebtheit in Deutschland zeigt, dass diese Bestattungsart zunehmend Teil der zeitgemäßen Bestattungskultur wird.

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